Kurioses aus der Werkstatt
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Es war ein Physiker, der das Berufsbild des Augenoptikers geprägt hat! In den 1930er Jahren definierte der Mathematiker und Physiker Hermann Pistor das Berufsbild des Augenoptiker, als ein auf wissenschaftlicher Grundlage ausgebildeten Handwerker, der sich mit der Anfertigung, Anpassung, Verkauf und Beratung von Sehhilfen und Sehinstrumenten aller Art befasst. Gleichzeit wurde der Beruf Augenoptiker als eigenständiges Berufsbild definiert.

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Hermann Pistor (1875-1951) war auf Optometrie spezialisiert und gründete 1919 die „Fachschule für Augenoptik“ in Jena, deren Direktor bis zu seinem Tod war. Heute trägt nicht nur die von ihm gegründete Fachschule seinen Namen.

 
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Die Vorgänger der Brille, also vergrößernden Sehhilfen, finden bereits in ägyptischen Hieroglyphen aus dem 6. Jahrhundert vor Christus Erwähnung. Auch Archimedes († 212 v. Chr.)  soll die Brechungsgesetze von Linsen untersucht und einen am Kopf befestigten Kristall zur Sehkorrektur getragen haben.

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Die als Sehhilfe für beide Augen auf die Nase gesetzte Lesebrille wurde wohl zum Ende des 13. Jahrhunderts in der Toskana erfunden. Der Dominikaner-Mönch Giordano da Rivalto erwähnte 1305 die erst wenige Jahre zurückliegende Erfindung in einem Predigttext. Der Große Rat von Venedig befasste sich 1300, 1301 und 1319 mit lapides ad legendum (Lesesteinen) sowie vitreos ab oculis ad legendum (Lesegläsern). Vorarbeiten leistete Roger Bacon mit seinem Werk „Opus maius“ in dem wesentliche Erkenntnisse zur physikalischen Optik aufgeführt sind. Er glaubte, Kugelsegmente sind ein vorzügliches Hilfsmittel für Schwachsichtige. Salvino degli Armati galt lange als Erfinder der Brille, bis 1920 bekannt wurde, dass er selbst eine Erfindung ist. Letztlich ist bis heute nicht geklärt, wer die Brille wirklich erfunden hat.

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Die älteste Darstellung einer Brille stammt aus dem Jahr 1352 und befindet sich auf den Fresken des italienischen Malers Tommaso da Modena im Kapitelsaal von San Niccolo im italienischen Treviso.

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Der „Brillenapostel“ auf dem Altarbild der Stadtkirche von Bad Wildungen ist die frühste Darstellung einer Brille nördlich der Alpen. Sie wurde 1403 von Conrad von Soest gemalt. Heute ist sie Symbol der evangelischen Kirchengemeinde Bad Wildungen und findet sich im Kirchen-Siegel wieder.

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Weil es den Erfinder und Staatsmann Benjamin Franklin, er gehört zu den Gründervätern der USA, nervte ständig zwischen Fernsichtbrille und Lesebrille zu wechseln erfand er 1784 die Bifokalbrille in dem er für das jeweils rechte und linke Auge zwei Brillenlinsen mit entsprechender optischer Wirkung montierte, die Konstruktion nannte man Franklinglas. Franklin erfand auch den Blitzableiter, gründete die ersten Freiwilligen Feuerwehren in Philadelphia und die erste Leihbibliothek Amerikas. Als Diplomat handelte er den Frieden von Paris aus und wirkte an der amerikanischen Verfassung mit.

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Der englische Optiker Edward Scarlett baute 1727 die erste Brillenfassung mit Bügeln über den Ohren.  Damals allerdings nicht Mode und daher zunächst ohne Erfolg, so dass Lorgnon, Monokel oder Zwicker sich noch bis ins 20. Jahrhundert hielten.

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Die Firma Carl Zeiss AG war 1912 an der Entwicklung der asphärische Punktual-Linse beteiligt, die lange Zeit den Brillengläsermarkt dominierte.

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Mit Varilux kam 1959 das erste Gleitsichtglas auf den Markt. Es stammte aus  Frankreich von der Firma Société des Lunetiers.

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In Deutschland gab es bis Anfang der 1980er Jahre lediglich sechs Kunststoff-Fassungen für Erwachsene und zwei für Kinder, die Kassengestelle, deren Kosten von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen wurden. Der Augenoptiker Günther Fielmann, der 1972 in Cuxhaven sein erstes Augenoptikerfachgeschäft gegründet hatte, erkannte eine Marktlücke beim Geschäft mit Kassenbrillen. Er schloss 1981 mit der AOK einen Vertrag, der dann 90 Modelle aus Metall und Kunststoff in 640 Varianten ermöglichte.

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Nach einer 2008 vom Kuratorium Gutes Sehen in Auftrag gegebenen Studie des Allensbach-Institutes tragen oder benötigen in Deutschland 62 % der Personen über 16 Jahre eine Korrektionsbrille, davon 8 % mehr Frauen als Männer. Bei der ersten Erhebung 1952 trugen nur 43 % der Bevölkerung eine Brille. Vor allem in der Altersgruppe der Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist ein Zuwachs von 13 % auf 26 % zu verzeichnen. Intensive Aufklärung, Vorsorge, Früherkennung und verbesserte Diagnoseverfahren führen zu einer Tendenz zum frühen Tragen einer Brille. Die Zahl der Brille tragenden Kinder wurde 2010 mit 15 % angegeben, Tendenz steigend.

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Die Akzeptanz der Brille ist in Deutschland hoch, 91 % der Brillenträger und 82 % der Nicht-Brillenträger sind der Meinung, eine Brille beeinflusse die Attraktivität des Trägers nicht negativ. Als modisches Accessoire hat die Brille in den vergangen zehn Jahren deutlich an Bedeutung gewonnen. Die New Line Optik GmbH unterstreicht die Attraktivität von Brillenträgern durch modische Designerbrillen von MonkeyGlasses, DriveWear und HEADRIX.